Sonntag, 18. Juni 2017

Mittelalterspektakel am Kemnader See


Dieses Jahr war ja noch nicht soviel, was Mittelaltermärkte angeht. Irgendwie ist im Moment nicht so die Lust dazu da. Doch wenn dann so ein Markt fast vor der Haustüre stattfindet, muss man mal dahin.
Uns so war den auch Mittelalterspektakel am Kemnader See. Von Sündenfrei veranstaltet als Wikinger Markt. Und so konnte man dann auch mal auf einem Drachenboot über den Kemnader See fahren. Schon mal was anderes und was besonderes.


Ansonsten muss ich gestehen das mich der Markt etwas entäucht hat. Das bin ich so von Sündenfrei nicht wirklich gewohnt. Man hat immer mehr das Gefühl, das die Märkte fast nur noch aus Fressbuden - Trinkbuden bestehen, mit ein paar Marktständen und einer Bühne.
Wenn man das Gelände sieht - was da möglich gewesen wäre - schade.


Aber wenn man Überlegt wieviel Märkte alleine in diesem Monat hier in der nähe waren bzw. dieses Wochenende sind, wundert mich das alles nicht. Es wird einfach alles zu viel wie ich finde. Aber darüber habe ich mich ja hier schon ausgelassen.


Aber es hat trotzdem gut getan mal wieder Markt Luft zu schnuppern. Und endlich mein erstes Kirchbier dieses Jahr. Ich muss mal schauen wo man das so kaufen kann.
Schade nur, das das Wetter gestern nicht ganz so dolle war.
Kurios war, da war gestern ein junges Mädchen ( Ich schätze so 16Jahre + - etwas ) bei einer Wahrsagerin die Tarot Karten legt. Das Mädchen war dann eine ganze Zeit richtig aufgelöst als würde die daran galuben und hätte eine schlechte Nachricht bekommen. Unglaublich manchmal.


Man kann sagen, das der Markt gestern sehr gut besucht war, aber so das man sich trotzdem noch gut bewegen konnte. 
Die Kurzweyl die geboten wurde, war zwar Standart --- Musica - Wikinger Kampf - Gaukler - Märchenerzähler, dazu noch zwei drei MitmachAktionen wie Schmied oder Seilknüpfen --- aber doch recht unterhaltsam. Aber irgendwie wenig Bekannt da getroffen. Kann aber auch an der Vielzahl der Märkte liegen. Zum Beispiel ist auch in Velbert dieses Wochenende gewesen.
Über den Markt in Velbert haben sich gestern einige Aussteller doch recht Negativ drüber geäußert. Da muss es woll Probleme geben.




Besonders die Musik hat mir recht gut gefallen. Cradem Aventure. Ich kannte die noch gar nicht. So lernt mann immer mal wieder was neues kennen. Das war natürlich für einen Dudelsackfetischisten wie mich ein Traum.
Ansonsten war man recht schnell mit dem Markt fertig, weil eben leider zu klein meiner Meinung nach. Ich hoffe das Sündenfrei da noch dran arbeitet, zumal der Veranstalter das Potenzial hat.


Im nachhinein betrachtet häte man den Marktbesuch schön mit einer Spazierrunde um den See oder einer Schifffahrt ergänzen können. Das müssen wir uns fürs nächste mal im Hinterkopf halten.
Ansonsten werden es dieses Jahr woll nicht soviele Märkte wie sonst werden, aber ich hoffe, das der eine oder andere noch folgt. Bis dahin alles Gute.


Freitag, 9. Juni 2017

Reload - Aus vergangenen Tagen

Aus Aktuellem Anlass habe ich mich heute an einen Post erinnert, der mittlerweile über 7 Jahre alt ist - aber immer noch irgendwie Aktuell. Also mal ein Reload aus meinem eigenen Blog. :

"Aus vergangenen Tagen.

Ich habe hier im Blog ja schon erwähnt, das ich in Besitz alter Zeitungen aus den Jahren 1910 - 1911 bin. Und da habe ich einen Artikel gefunden, der hätte auch für den heutigen Tag geschrieben sein können. Hier also was vom 18.Februar 1911 zum Nachdenken - wer's kann:

Frauenwahlrecht von Marie Holzer.

Als ich leßthin in einem Blatte einen Artikel über Frauenwahlrecht veröffentlichte, schrieb mir ein "befreundeter" Herr:
-Sie tun entschieden Unrecht, die vielen einsichtvollen Männer mit den übrigen zu verurteilen.-
Dieser Satz ging mir den ganzen Nachmittage im Kopf herum. Unrecht tun - das ist ein böses Wort. Es bleibt einem aber schließlich manchmal nichts anderes übrig als zu generalisieren.
Und als ich mich zu einer Abendgesellschaft anzog, blitzte es mir durch den Kopf: Abends, wo ich gelegenheit haben würde, mit einer Reihe von Herren zu Plaudern.
Mein Tischnachbar war ein junger Oberleutnant voll Temperament und Geist, mit dem sich's vorzüglich plaudern ließ. Nach dem Tanze trat eine kleine Pause ein und da frug ich ihn unvermittelt, wie er über das Frauenwahlrecht denke.
Er sah mich einen Augenblick an, seine Augen blickten schwermütig, dann sagte er, da möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen:

"Als junger Fähnrich fand in meiner Garnison einmal das Katharinen-Täzchen statt. Ich ging natürlich hin. Mit Herzlopfen. Voller Wünsche, voller Ideale. Es war mein erster Ball. In einem Kranz saßen Sie alle ringsherum, die Tanzlustigen, in lichten, duftigen Kleidern mit Blumen im Haar. Der erste Walzer begann, und ich ging von einer zur anderen und tanzte. Keine war mir zu gro0, keine zu klein, keine zu alt, keine zu jung, keine zu häßlich. Ich wollte tanzen und glücklich machen. So ging es den halben Abend fort. Mein Herz war noch ein unbeschriebenes Blatt. Plötzlich tönte es im Saale Damenwahl.
Ich lehnte an einem Eckpfeiler, stolz im Vollbewußtsein getaner Ritterlichkeit, und wartete.
Die Walzerklänge hatten eingesetzt und die Paare drehten sich im Reigen, zuerst wenige, dann immer mehr und mehr. Und ich stand still und wartete. Der Walzer verklang. Stille um mich, und ich stand immer noch am selben Fleck. Keine hatte mich gewählt - wohl vielleicht weil ich keine bevorzugt hatte, sondern alle gleichmäßig behandelt hatte. Seit der Zeit bin ich prinzipiell gegen jedes Frauenwahlrecht.""