Montag, 19. September 2011

Geentert ....

... hat die Piratenpartei am letzten Wahlsonntag das Berliner Abgeordnetenhaus.
Damit einen Glückwunsch nach Berlin: Die Piratenpartei zieht in das erste Landesparlament ein. Der Berliner Landesverband der Partei hat bei der Abgeordnetenhauswahl am Sonntag rund 9 Prozent der Wählerzweitstimmen auf sich vereinigen können. Damit werden 15 Abgeordnete der Berliner Piraten in das Landesparlament Berlin einziehen.
Die Berliner Piraten haben bereits angekündigt, die Politik der etablierten Parteien kritisch zu hinterfragen und unter anderem für mehr Transparenz zu kämpfen. Mit dem Einzug ins Abgeordnetenhaus hat die Piratenpartei zudem wesentlich bessere Möglichkeiten zu zeigen, dass sie weit mehr ist, als die angebliche Ein-Themen-Spass- Partei, als die sie von manchem Politiker und der Presse gerne hingestehlt wird.

Die Grünen fürchten angesichts des Wahlerfolgs der Piratenpartei um die Mehrheit für eine rot-grüne Koalition nach der nächsten Bundestagswahl 2013. Bundestags-Fraktionschef Jürgen Trittin nannte den Erfolg der Piratenpartei in der Berliner „tageszeitung“ (Dienstagsausgabe) „das strukturell schwierigste Problem“.
Die Piratenpartei, die 2006 gegründet wurde, zählt bundesweit bereits rund 12.000 Mitglieder.

Nach ihrem Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus will die Piratenpartei zuerst für transparente Politik sorgen. Über die Internetseite www.piratenfraktion-berlin.de wollen die Abgeordneten bloggen, was sie in den Plenar- und Ausschusssitzungen erleben, sagte Andreas Baum, der als Spitzenkandidat der Berliner Piraten angetreten war.

Die neue Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus:

SPD: 48 Sitze insgesamt, 35 Direktmandate, 13 Listenmandate
CDU: 39 Sitze insgesamt, 25 Direktmandate, 14 Listenmandate
Grüne: 30 Sitze insgesamt, 11 Direktmandate, 19 Listenmandate
Linke: 20 Sitze insgesamt, 7 Direktmandate, 13 Listenmandate
Piraten: 15 Sitze insgesamt, 0 Direktmandate, 15 Listenmandate



Also klar machen zum Ändern.
http://www.piratenpartei.de/

Sonntag, 11. September 2011

Zeichen der Zeit

Irgendwie habe ich hier in meinem Blog gerade eine Art von Sommerloch, und das ohne Sommer. Also auf zu einer kurzen Zeitreise:

10. September 1961 - Wolfgang Graf Berghe von Trips stirbt in Monza
Eine schwarze Stunde in der Formel 1:
Schloss Hemmersbach im niederrheinischen Horrem. Die Straßen des heute zu Kerpen gehörenden Ortes sind an jenem 14. September 1961 von trauernden Menschen gesäumt. Eskortiert von Rennfahrern, darunter Weltmeister Phil Hill, Joakim Bonnier und Hans Herrmann, rollt ein Sarg auf einem grünen Ferrari Cabrio an ihnen vorüber.

Zu Grabe gefahren wird der Hausherr von Schloss Hemmersbach,

Wolfgang Alexander Reichsgraf Berghe von Trips, Deutschlands erfolgreichster Formel-1-Pilot. 1961 schien sein größtes Jahr zu werden. Nur ein Sieg noch und der Spross aus uraltem Adel hätte als erster deutscher Weltmeister Formel-1-Geschichte geschrieben. Stattdessen geht sein tödlicher Unfall am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien als die "schwarze Stunde der Formel 1" in die Annalen des Autorennsports ein.

Nach Kriegsende steht der 1928 in Köln geborene und in der Hitlerjugend aufgewachsene Grafensohn vor den Trümmern einer als glücklich empfundenen Jugendzeit. Neue Idole findet Berghe von Trips im Automobilsport, für den ihn sein Vater schon früh begeistert hat. Neben einem Landwirtschaftsstudium - schließlich soll er einmal das elterliche Gut in Horrem übernehmen - beweist Wolfgang in ersten Rennen sein Talent. 1954 gewinnt er die Deutsche Sportwagenmeisterschaft, wird vom legendären Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer entdeckt und als Werksfahrer engagiert.

Doch Mercedes steigt noch im gleichen Jahr aus der Formel 1 aus. Der risikofreudige Wolfgang Graf Berghe von Trips, von Kollegen wegen einiger Unfälle inzwischen "Count Crash" getauft, wechselt zu Ferrari und gibt 1957 beim Grand Prix von Argentinien sein Debüt in der höchsten Rennklasse. Zwei Rennen später gewinnt er als Dritter in Monza seine ersten WM-Punkte. Nach einem Zwischenspiel für den Porsche-Rennstall und weiteren, glimpflich verlaufenden Unfällen, kehrt Deutschlands neues Sportidol zu Ferrari zurück. Die Saison 1960 beendet er mit einem beachtlichen siebten WM-Rang.

1961 fährt Berghe von Trips im Ferrari 156 von Beginn an in der Erfolgsspur. Als erster Deutscher gewinnt er in Zandvoort einen Formel-1-Lauf und geht am 10. September als WM-Führender in Monza an den Start. In der zweiten Runde touchiert Berghe von Trips bei 230 km/h den Lotus von Jim Clark. Wie ein Torpedo schießt sein Ferrari die Böschung hinauf, durchbricht einen dünnen Zaun und schleudert durch die Zuschauer. Wolfgang Berghe von Trips wird aus dem Wagen katapultiert und bricht sich das Genick. Er ist sofort tot, mit ihm sterben 15 Zuschauer, 60 weitere erleiden zum Teil schwere Verletzungen.

Am Ende der Formel-1-Saison wird der Graf aus Kerpen posthum zum Vizeweltmeister 1961 erklärt. Noch im Jahr vor seinem Tod hatte Berghe von Trips als Erster Gokarts aus den USA nach Deutschland gebracht und in Horrem den Bau einer Kartbahn eingeleitet. Mitte der 60er-Jahre drehen dort Michael und Ralf Schumacher, Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen ihre ersten Rennrunden.

Von: http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag5940.html

mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Graf_Berghe_von_Trips