Montag, 31. Mai 2010

Ritter Arnold

Unser Ritter Arnold ist wieder da!
67 Jahre nach der Zerstörung im 2.Weltkrieg steht das Standbild seit Samstag wieder am Rathaus in Wuppertal-Elberfeld.

Dieses Jahr ist man ja als MittelalterFan und Einwohner von Elberfeld richtig gesegnet. 400jahrfeier zur Stadtgründung von Elberfeld mit Mittelalterlichem Markte im September, der Vermutliche Fund zur alten Burg Elberfeld (dazu die Tage mehr) und jetzt ist unser Ritter wieder da.
Und das Dank der Leistung von Herrn Camphausen, der über Spenden und viel Arbeit die nötigen Mittel dazu Aufgebracht hat. Das Ursprüngliche Standbild stammt aus dem Jahre 1901 und die Rekonstruktion soll um die 270000 Euro gekostet haben. Vier Jahre hat das ganze Projekt gedauert.
Nach einer alten Legende gilt unser Ritter Arnold als Symbol für Treue - Besonders zwischem dem Rat der Stadt und seinen Bürgern sowie umgekehrt.

Die Legende:
Ritter Arnold von Elberfeld soll im Jahr 1288 an der bedeutenden Schlacht von Worringen teilgenommen haben, wo die weltlichen Fürsten auf die Armee des Kölner Bischoffs stieß. Diese Schlacht gilt eine der letzten großen typischen Ritterkämpfe.
Unser Ritter Arnold, so die Legende, geriet dabei in einen Hinterhalt. Doch sein treuer Knappe zog den Ritter mit seinem Pferd durch den Rhein und rette im so das Leben. Zu Hause lag Ritter Arnold's Frau im Sterben und nur Löwenblut konnte Sie reten. Der Knappe war es wieder, der das Löwenblut besorgte, und so auch die Frau rettete.
Darauf warf man dem Knappen vor, des Teufels zu sein und Ritter Arnold verstieß seinen Knappen. Aber der Ritter nahm seinen Knappen wieder auf, weil dieser zwei Leben gerettet hat.
So wurde unser Ritter Arnold ein Sinnbild für die die männliche Tugend Treue.

Es gibt diese Geschichte eigentlich zwei mal, die zweite Sage handelt von der Namensgebung Elberfeld. Auch diese andere Fassung will ich Euch nicht vorenthalten.
Sage der Ortsgründung:
Dieser Sage nach ist Elberfeld entstanden, als dort, wo heuer Elberfeld liegt, nur Wald war. In der Nähe wohnte ein Ritter (Arnold), den ein treuer Knecht auf allen Zügen begleitete. Einst waren die beiden zur Jagd über den Rhein gezogen. Plötzlich sahen sie hinter sich eine Schar von Reitern heranpreschen, in der Absicht, ihnen den Garaus zu machen. Der Ritter und sein Knecht wandten sich zur Flucht, denn einen Kampf mit dem Feind konnten sie angesichts der Übermacht nicht wagen. Ihre Pferde fielen in raschen Galopp, doch die Feinde hinter ihnen rückten unaufhaltsam näher. Voller Entsetzen wandte sich der Ritter immer wieder rückwärts, ein Entkommen schien unmöglich. Schon wollte der Ritter sich in einem letzten verzweifelten Kampf dem Feinde stellen, als der Knecht ihm zurief: „Herr, fürchte dich nicht! Ich weiß in der Nähe eine Furt über den Rhein. Ich führe dich sicher hinüber!“ Und so geschah es: Während der Ritter und sein Knecht auf sicherem Grund den Rhein durchquerten, wurden die Verfolger von der starken Strömung abgetrieben und mussten tatenlos zusehen, wie die beiden Gejagten das andere Ufer erreichten.
Einige Zeit darauf erkrankte die Frau des Ritters. So viele Ärzte man auch zu Rate zog, keiner konnte der Frau helfen. Schließlich fand sich ein Heilkundiger, der dem Ritter erklärte: „Mit unseren Heilmitteln ist hier nichts mehr auszurichten. Wenn sich aber jemand fände, der der Kranken frische Milch von einer Löwin brächte, dann könnte sie genesen.“ Kaum hatte der treue Knecht diese Worte gehört, eilte er fort. Nach einer Stunde war er wieder zur Stelle und brachte Löwenmilch in einem Gefäß.
Die frau des Ritters trank davon und war zur Freude ihres Ehemannes und der gesamten Dienerschaft wieder gesund. Alle jedoch, die den Knecht fragten, woher er denn die Löwenmilch beschafft habe, da es doch hier im Lande keine Löwen gebe, erhielten nur ausweichende Antworten. Dies nun machte den Ritter misstrauisch. Obwohl ihm sein Knecht stets treu gedient hatte, fürchtete er sich vor dessen übernatürlichen Kräften. Er mochte ihn nicht länger im Hause dulden. Darüber war der Knecht sehr traurig, und er bat seinen Herrn inständig, ihn nicht fortzuschicken. Doch dieser blieb bei seinem Entschluss. Zum Abschied erbat er sich als Lohn für seine langjährigen Dienste fünf Taler. Von diesem Gelde kaufte er ein kleines Glöckchen, das er an der schönsten Stelle im Walde aufhängen ließ. Schon bald tat es dem Ritter leid, dass er seinen Knecht hatte ziehen lassen, denn nie mehr diente ihm jemand so treu.
Sooft er sein Pferd bestieg, um in den Kampf zu ziehen oder auf die Jagd zu gehen, stets dachte er an den guten Diener. Dieser kehrte jedoch nie wieder zurück. Im Laufe der Zeit kam dann der Ritter zu der Erkenntnis, dass er ein guter Geist oder Elbe gewesen sein müsse. Immer, wenn er im Wald das leise Klingen des Glöckchens hörte, dachte er voll Wehmut an den verlorenen Knecht, und es dauerte gar nicht lange, da hieß die Stelle des Waldes, an der das Glöckchen hing, „Elbenfeld“ und später dann „Elberfeld“. Überall im Land erzählt man sich von diesem wundersamen Ort. Und wenn dann neugierige Wanderer zum Elbenfeld kamen, das Glöckchen hörten und das herrliche Wiesental am rauschenden Flusse erblickten, dann mochten viele von ihnen den Ort nicht mehr verlassen. Sie bauten hier ihre Hütten, und so entstand auf dem Elbenfeld ein kleines Dorf und später eine Stadt, die den Namen Elberfeld erhielt. Und noch heute behaupten einige Elberfelder, sie hätten des Nachts in der Stadt ein ganz besonderes Klingeln gehört.


Ihr könnt Euch jetzt aussuchen welche der beiden Fassungen Euch besser gefällt. Soweit ich weiß, ist nach heutiger Forschungslage nicht bekannt welche der beiden Sagen die ältere ist. Der Name Elberfeld jedenfalls wird heute von "Elve" abgeleitet, einer alten Bezeichnung für Fluß, so das der Name etwa "Fläche am Fluss" bedeutet. Die erste Sage dürfte jedenfalls näher an die Realität kommen und unser Löwenblut ist wohl ein Name für eine Pflanze bzw. ein extrakt einer Pflanze. Solche Namensgebungen sind nichts ungewöhnliches, somit dürfte auch diese Sage, wie die meisten, einen wahren Kern haben.

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